Bei den meisten Tabletop spielen bewegt zunächst Spieler A seine Puppen, schiesst und geht dann in den Nahkampf - oder auch nicht :) Dann Spieler B, dann wieder Spieler A usw. Bei größeren Spielen kann der passive Spieler - entsprechendes Vertrauen vorausgesetzt - ohne weiteres Kaffee kochen oder seine Emails checken. Bei Infinity hat der passive Spieler allerdings die Möglichkeit, zurückzuschiessen oder dem Beschuss auszuweichen, und die Teamkollegen dürfen, eine Sichtlinie vorausgesetzt, ebenfalls ihr Glück versuchen. Ganz klar: bei diesem Skirmish wird jede Menge Deckung benötigt, alleine schon, weil die meisten Figuren höchstens einen Treffer verkraften - und dann ist da noch die Kopfarbeit: gehe ich näher ran und bekomme einen Waffenbonus oder bleibe ich entfernt in Deckung ...
Wer an Kommando-Einsätze oder Filme wie "Das dreckige Dutzend" oder "Die Kanonen von Navarone" denkt, liegt hier richtig: eine Handvoll Spezialisten, die ihr Ding durchzieht, zusammengestellt aus der "Vanilla"-Armee einer Fraktion oder einer ihrer Sektor-Armeen. Das Regelwerk listet über 50 Waffensysteme und mehr als 10 Sorten Munition sowie jede Menge Ausrüstung, aber natürlich ist der
Zugriff begrenzt ...
Gewürfelt wird mit D20 gleich oder unter dem jeweiligen Wert, bei Würfen gegen einen Gegner sollte man dessen Wurf zusätzlich überbieten. Das Ganze wird modifiziert durch z.B. Waffenreichweite oder Deckung/Tarnung.
Einzelne Figuren kosten zwischen ca. 8 € (Fussvolk) und ca. 60 € (grosse Läufer wie die Maghariba Guard). Aber solche Einheiten sind nicht nur ein Punktegrab, sondern können von wirklich jedem mit etwas Glück ausgeschaltet werden - in diesem Spiel ist niemand unbesiegbar. 8 € für eine Figur klingt natürlich teuer. Andererseits: hier haben wir es nicht mit Armeen a la Warhammer zu tun, sondern mit einem Skirmish a la Mortheim, und mit einer Handvoll Püppies ist man dabei ... Abgesehen davon handelt es sich um einige der schönsten Figuren, und die exotischeren haben einen gewissen Manga/Anime-Touch, der mir persönlich zusagt. Und sagte ich schon, dass die Regeln umsonst zum Download bereitstehen?
Entschieden habe ich mich allerdings für den Caledonian Highlander Starter (Schotten im Weltraum): sechs Minis für 35 € macht unter 6 € pro Figur. Einfachere Figuren sind einteilig, mehrteilige kommen einzeln verpackt in Cliptüten, und allen liegt für den Fall eines Guss- oder Verpackungsfehler eine Codenummer bei. Im einzelnen enthält der Starter:
3 x Caledonian Volunteers Corps - billiges Fussvolk mit Rifle oder Chain Rifle. Als "Cheerleader" liefern sie billig Befehlspunkte für den gemeinsamen Befehlspool, aus dem alle Figuren versorgt werden. Einer Figur dürfen beliebig viele Befehle aus dem Pool gegeben werden ...
1 x Highlander SAS mit Boarding Shotgun - Infiltrator und Nahkampf-Spezialist
1 x Highlander Grey - Infanterist mit Schwerem MG und panzerbrechender Munition
1 x Wulver Grenadier - mit AT Rifle (Spezialmunition), auch Nahkämpfer
Ausserdem habe ich mir noch einen Scottish Guard mit Raketenwerfer gegönnt und William Wallace musste einfach sein. Ausserdem spare ich die Versandkosten :)
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Als Entwurf hatte ich bis hierhin geschrieben, bevor mein Handy verschwand. Mittlerweile sind meine Schotten eingetroffen, und Willi hat mich aus einem seiner Deals mit einem asiatischen Team und einem Regelwerk versorgt. Weil 2.Edition, fehlen die neueren Einheiten. Egal, es darf geproxt werden :)